Ich würde es wieder tun!

Hätte ich am 14. April 1992 die Gründungspapiere der Konstruktiv PR-Beratungsgesellschaft mbH unterschrieben, wenn ich gewusst hätte, was die nächsten 20 Jahre auf mich zukommt? Lassen Sie mich überlegen. Damals war ich 33 Jahre alt, gut ausgebildet, selbstbewusst – kurz, mir gehörte die Welt. Eine PR-Agentur zu gründen erschien mir die logische Folgerung meiner damaligen beruflichen Entwicklung. Studium der Betriebswirtschaft und der Architektur, Axel Springer Journalistenschule, berufliche Stationen bei Karstadt, BP, in einem Architekturbüro und zuletzt als Redakteurin beim Hamburger Abendblatt – da kann ich doch alles. Zudem kenn ich doch Gott und die Welt, was soll da noch schief gehen.

Einiges, wie mir die Geschichte zeigte. Es gehört noch deutlich mehr dazu, ein Unternehmen erfolgreich aufs Gleis zu setzen als Fachkenntnisse, Frechheit und Frohsinn. Wie wäre es zum Beispiel mit Führungsstärke, Finanz- und Vertriebskenntnissen? Wie wäre es mit Branchenkenntnissen? Oh, die Erfahrungen, die folgten, waren unangenehm bis schmerzhaft. Das Lehrgeld hoch und die Fälle nach Rückschlägen tief. Gerne berichte ich in diesem Blog in loser Folge über einzelne Erfahrungen und die Lehren, die ich daraus gezogen habe.

Weshalb bin ich trotzdem 20 Jahre dabei geblieben? Ganz einfach: Weil es für mich nichts Erhebenderes gibt, als aus einer Krise gestärkt hervorzugehen. Weil die Zusammenarbeit mit einem fähigen Team, mit fairen Partnern und freundlichen Kunden eine unerschöpfliche Energiequelle für mich ist. Weil aufgeben für mich nie eine Option war.

Die vergangenen 20 Jahre waren auch gekennzeichnet von persönlichen, technischen und ökologischen Veränderungen, die uns immer wieder vor Herausforderungen gestellt haben (und auch weiterhin stellen werden). Wir müssen täglich überlegen, ob wir mit unserem Leistungsangebot, mit unseren Werten und unseren Prozessen noch auf dem Laufenden sind. Unsere Strategie muss ständig der aktuellen Situation angepasst werden. Wir müssen auf neue Trends, neue Technologien, verändertes Kommunikationsverhalten reagieren. Das ist anstrengend und gibt mir gleichzeitig das Gefühl, zu leben. Meine Familie, mein Mann und meine Töchter, geben mir dafür den Sinn.

Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, ich würde auch heute wieder unterschreiben. Ich bin stolz auf mein Team und meine Partner, stolz auf das, was wir geschafft und geschaffen haben und freue mich auf das, was wir noch schaffen werden.