Es gibt Fans, es gibt Freunde und es gibt Verrückte. Verrückt sein ist schön und jeder von uns wünscht sich, ab und zu mal etwas Verrücktes zu machen. Ein Mann hat jetzt 8.000 Euro für einen Song ausgegeben – als Geschenk für eine gute, eine sehr gute Freundin. Verrückt! Im Geschäftsleben kommt Verrücktheit aber nicht immer so gut an, deshalb möchte der Gönner auch nicht genannt werden. „Viele meiner Kollegen und Geschäftsfreunde würden mich verstehen, aber einige vielleicht auch nicht“, begründet er diesen Wunsch, den wir ihm gerne erfüllen. Nun hat er uns seine Geschichte erzählt.
Es waren einmal drei enge Freunde, ein Musikmanager und Produzent, ein Exportmanager und eine schöne Frau. Der Musikproduzent hatte gerade eine Schweizer Band entdeckt, mit der er ein Album in den Abbey Road Studios in London aufnahm. Die Band wohnte bei einer Freundin in Golders Green. Der Exportmanager schaute ab und zu vorbei, weil er Geld in die Produktion investiert hatte. Dann geschah das Unfassbare: Der Musikproduzent kam auf tragische Weise ums Leben, er hinterließ eine traurige Band, einen unglücklichen Freund und eine untröstliche Freundin. Die Trauer verblasste. Die Freundschaft blieb erhalten und hat jetzt in einem Song ihre Spuren hinterlassen: Der Exportmanager nutzte die Gelegenheit, mit dem Kauf eines speziellen Songs die Band The bianca Story bei ihrem Crowdfunding Projekt zu unterstützen und gleichzeitig der gemeinsamen Freundin ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk zu machen: den Song „Neon Sand“.
Seit wann sind Sie Fan von The bianca Story?
Seitdem ich im März 2010 erstmals mit ihrem früheren Management zu tun hatte.
Wie ist Ihre Beziehung zur Band?
Jetzt bin ich nur ein Fan und guter Freund.
Wo haben Sie die Band zum ersten Mal gehört? Wie sind Sie auf sie aufmerksam geworden?
Auf die Band aufmerksam geworden bin ich über ihren früheren Manager und Produzenten (Nigel Day), der im August 2010 trauriger- und tragischerweise starb. Ich habe ihre Musik zum ersten Mal gehört als wir die Aufnahmen des letzten Albums (Coming Home) in den Abbey Road Studios in London machten.
Was mögen Sie besonders an The bianca Story?
Ihre Originalität, ihren Rhythmus und ihre Melodie. Un den großartigem Gesang von Elia und Anna, die sich einander sehr gut ergänzen. Bass und Keyboard bringen viel Energie in die Musik – und Lori ist einfach ein fabelhafter Schlagzeuger: außergewöhnliches Timing und tolle Rhythmen.
Welche Musik und Band hören Sie außerdem gerne?
Haha, das ist lustig. Ich mag unterschiedliches – Status Quo, ACDC, Queen, Snow Patrol, Stereophonics, Sting – aber auch andere, aktuellere Musik wie London Grammar, Tom Odell etc.
Für wen ist der Song?
Für ein Mädchen. Sie lebt in London und kennt die Band sehr gut. The bianca Story hat in ihrem Haus in Golders Green gewohnt, als sie das letzte Album aufgenommen hat. Das Mädchen hat in London Annas Bühnenoutfit gekauft während wir die Aufnahmen in der Abbey Road gemacht haben. Sie und ich haben uns in Zug, Schweiz, vor etwa sechs Jahren kennen gelernt. Wir sind gute und enge Freunde geworden. Sie hat mir im letzen Jahr viel Kraft gegeben, als ich meinen Vater und meine Mutter innerhalb von nur vier Monaten verlor. Wir konnten uns auch gegenseitig unterstützen in der Zeit kurz nachdem unser Freund 2010 verstarb. Eine Art gegenseitige Liebe und Unterstützung in einer tragischen Periode unserer gemeinsamen Reise.
Ist der Song ein Geschenk zu einer besonderen Gelegenheit?
Er ist ein Geburtstagsgeschenk. Ich habe fünf Geschenke ausgesucht, für jeden der Sinne eins:
Zum Riechen ein schönes Parfum
Zum Fühlen eine Keihls Body Lotion
Zum Schmecken eine besonders edle Schweizer Schokolade
Zum Sehen ein funkelndes Pandora Armband
Und zum Hören ein wunderschönes Lied unserer Freunde The bianca Story – Neon Sand
Hat der Song eine besondere Bedeutung?
Ja – es geht um Zuneigung und eine besondere Freundschaft, die einfach nur eine Freundschaft bleiben wird. Wir haben viel gemeinsam erlebt, eine Reise nach Barbados gemacht, wer weiß, was die Zukunft bringen wird. Ich hoffe nur, dass wir uns nahe bleiben.
Wollten oder konnten Sie den Song beeinflussen?
Einen personalisierten Song zu schreiben war eine gemeinsame Idee von der Band und mir. Ich wollte und konnte den Inhalt beeinflussen, denn Teile des Inhalts sind nur für das Mädchen und mich von Bedeutung (z.B. Barbados Sunset, Golders Green). Status Quo ist eine Anspielung auf meine Lieblingsband.
Wird es ein Video zum Song geben? Werden Sie vielleicht selbst eins drehen?
Vielleicht sollten wir das machen … ?
Sind Sie in irgendeiner Form am Umsatz beteiligt?
Nein, ich bin nicht an Umsätzen beteiligt. Ich besitze ein paar Rechte am letzten Album, da ich an der Finanzierung der Aufnahmen in London beteiligt war. Dieses Mal bin ich nur ein Freund, der unterstützt.
Haben Sie Rechte an dem Song?
Nein, alle Rechte liegen bei der Band.
Haben Sie jemals andere ungewöhnliche Geschenke gekauft?
Es ist das erste Mal, dass ich etwas so Ungewöhnliches verschenke. Teure Geschenke habe ich schon gemacht, zum Beispiel Erste-Klasse-Tickets nach Barbados, Unterkunft in einer Luxusvilla mit Pool und Service.
Sehen Sie den Kauf des Songs auch als eine Art Kulturförderung?
Nun, ich habe viel in das erste Album investiert, finanziell und emotional. Ich sehe mich als Teil von Biancas fortlaufender Geschichte. Ich mag die Band so sehr, ihre Art, ihr Zusammengehörigkeitsgefühl, ihre Originalität und ihren Stil. Das ist Kultur und wenn ich die Band unterstütze ist das Kulturförderung.
Geben Sie auch Geld für andere Kunstformen aus?
Nicht so viel. In meinem Job reise ich viel um die Welt, also sammle ich Gegenstände aus jedem Land, das ich besuche. Meine Sammlung umfasst schon mehr als 75 Teile.
Was für Hobbies haben Sie außer der Musik?
Ich liebe es, Musik zu hören und manchmal, wenn ich Zeit habe, ein gutes Buch zu lesen. Ich liebe es auch, zu reisen und Orte zu sehen. Meine Leidenschaft gilt allerdings den Menschen und der Gemeinschaft mit Ihnen.
Werden Sie eine Sonderedition des Albums oder der Single erhalten?
Das hoffe ich doch!
Sie dürfen dieses Interview oder Teile daraus gerne übernehmen.
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