Kommunikationsmaßnahme Kunstkauf
Kunst zu sammeln ist schick – nicht nur unter ausgewiesenen Kunstexperten, sondern auch unter jungen Hipstern, informierten Großstadtmenschen oder beim „Otto Normalverbraucher“. Lange Zeit war der Kunstkauf den wohlhabenden Kreisen vorbehalten, die sich auf zahllosen Vernissagen, Finissagen, Kunst- und Antiquitätenmessen sowie Auktionen in den Metropolen der Welt tummelten. Seit einigen Jahren jedoch gewinnt eine neue Form, Kunst zu erleben, und vor allem auch zu kaufen, an Bedeutung: der Online-Kunstmarkt. Wichtige internationale Galeristen organisierten eine – zugegebenermaßen wenig erfolgreiche – Online-Kunstmesse, virtuelle Räume können von Galerien angemietet und mit Kunst behangen werden, das Guggenheim Museum bot eine YouTube_biennale für Videokunst an, Online-Artotheken bereichern das Angebot. Seit Anfang Februar eröffnet das Online-Auktionshaus boubaker.de Sammlern mit wöchentlichen Versteigerungen neue, grenzenlose Chancen zum Kauf von Kunst und Antiquitäten.
Doch warum ist Kunstkauf in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden? Ist es die private Leidenschaft für Kunst? Hoffentlich! Aber sicherlich liegt dies auch an der medialen Aufmerksamkeit, die spektakuläre Verkaufserfolge in Millionenhöhe oder die Sammelleidenschaft eines Brad Pitts nach sich ziehen. Zudem gilt Kunst als alternative und sichere Anlagemöglichkeit, die gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten an Bedeutung gewinnt. Auch in der Kommunikation besitzt Kunst zahlreiche direkte und indirekte Funktionen. Bereits seit der Renaissance schmückten sich politische Machtträger, Unternehmer sowie reiche Emporkömmlinge mit Kunst, um ihren gesellschaftlichen Status zu zeigen und zu erhöhen. Heutzutage wird Moderne Kunst sogar Teil von Unternehmensstrategien: Ein Unternehmerfoto vor einem grellen oder expressiven Gemälde soll Modernität, Fortschrittlichkeit und Internationalität zum Ausdruck bringen.
Noch einen Schritt weiter gehen Unternehmen, die Moderne Kunst auch für die Stärkung ihrer ›Corporate Identity‹ einsetzen und Kunst dazu verwenden, die Gestaltung ihres Markenauftritts symbolisch aufzuwerten. Das Überraschende: es geht dabei nicht nur um die externe sondern vor allem auch um die interne Kommunikation: Mitarbeiter sollen sich auf diese Weise stärker mit ihrem Unternehmen identifizieren, das Betriebsklima soll kreativer und harmonischer werden. Auch abseits des unternehmerischen Handlungsfeldes gehört Kunst im privaten Umfeld zur Gestaltung eines eigenen Lebensstils und -gefühls, das mit und durch die Kunst zum Ausdruck gebracht wird.
Zu welchem „Typ Kunstkäufer“ gehören Sie? Sind sie ein Sammler oder nutzen Sie Kunst um sich selbst in Szene zu setzen? So oder so – ich empfehle Ihnen einen genauen Blick ins Netz, um sich auch hier – zum Beispiel an kalten Wintertagen, wie wir sie zur Zeit immer wieder erleben – bequem vom Sofa aus über Kunst zu informieren und sie im Idealfall auch zu kaufen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Kunstgenuss!
Herzliche Grüße,
Stephanie Kickum, Konstruktiv PR, Krefeld